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Die COVID-19-Pandemie hat die Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers Fraport in den ersten neun Monaten des Jahres massiv belastet. Der Konzern-Umsatz ging um mehr als die Hälfte zurück. Trotz umfassender Kostensenkungsmaßnahmen verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 537,2 Millionen Euro. Hierin enthalten sind Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen in Höhe von 280 Millionen Euro. Das Passagieraufkommen in Frankfurt ging im Berichtszeitraum um 70,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 16,2 Millionen Reisende zurück.
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: „Die Lage der Branche ist weiterhin sehr angespannt. Mit dem erneuten europaweiten Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen Wochen haben auch die Reiserestriktionen wieder deutlich zugenommen. Die Fluggesellschaften reduzieren ihr ohnehin geringes Angebot weiter. Wir rechnen frühestens im kommenden Sommerflugplan mit einer Erholung. Entsprechend stellen wir unser Unternehmen deutlich schlanker und effizienter auf, um die Kostenbasis nachhaltig zu senken. Wir sind hier auf einem guten Weg – die am Standort Frankfurt umgesetzten Maßnahmen führen zu einer mittelfristig wirksamen Senkung der Personal- und Sachaufwendungen in der Größenordnung von jährlich bis zu 400 Millionen Euro. Dies entspricht rund 25 Prozent des operativen Aufwands am Standort Frankfurt im Geschäftsjahr 2019.“
Deutlich negatives Konzernergebnis trotz Gegensteuerungsmaßnahmen
Der Konzern-Umsatz ging in den ersten neun Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 53,8 Prozent auf 1,32 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften stehen (nach IFRIC 12), verringerte sich der Umsatz um 53,9 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.
Zwar konnte der operative Aufwand (Material- und Personalaufwand sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) bereinigt um Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen um rund ein Drittel reduziert werden. Dennoch verringerte sich das Konzern-BITDA vor Sondereinflüssen um 94,5 Prozent auf 51,8 Millionen Euro. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen in Höhe von 280 Millionen Euro belastet. Unter Berücksichtigung dieser Aufwendungen lag das Konzern-EBITDA für die ersten neun Monate bei –227,7 Millionen Euro (9M 2019: 948,2 Millionen Euro). Das EBIT lag bei –571,0 Millionen Euro (9M 2019: 595,3 Millionen Euro) und das Konzern-Ergebnis belief sich auf –537,2 Millionen Euro (9M 2019: 413,5 Millionen Euro).
Der Blick auf das dritte Quartal zeigt, dass die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen: Während das Konzern-EBITDA im zweiten Quartal noch bei –107 Millionen Euro lag, wurde im dritten Quartal ein positives Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen von 29,2 Millionen Euro erzielt. Die zwischenzeitliche Erholung der Passagierzahlen trug ebenfalls zu dieser Entwicklung bei. Unter Berücksichtigung der Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen lag das Konzern-Ergebnis im dritten Quartal bei –305,8 Millionen Euro.
Sachkosten und Investitionen deutlich reduziert
Durch die Streichung oder den Aufschub von betrieblich nicht zwingend erforderlichen Investitionen werden die entsprechenden Ausgaben (Capital Expenditure) mittel- bis längerfristig um eine Milliarde Euro reduziert. Dies betrifft insbesondere die Bestandsterminals und Vorfeldflächen am Standort Frankfurt. Auch bezüglich Terminal 3 bietet die aktuelle Nachfragesituation Gelegenheit, einzelne Maßnahmen und Vergaben zeitlich zu strecken. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass Terminal 3 mit den Flugsteigen H & J sowie G zum Sommerflugplan 2025 in Betrieb genommen wird. Maßgeblich für die Fertigstellung und Inbetriebnahme wird letztlich aber die Entwicklung des Bedarfs sein.
Analog werden die Sachkosten deutlich reduziert und betrieblich nicht notwendige Ausgaben gestrichen. Hierdurch werden ab sofort jährliche Einsparungen von bis zu 150 Millionen Euro erzielt.
Abbau von Arbeitsplätzen macht gute Fortschritte
Durch den Abbau von bis zu 4.000 Arbeitsplätzen überwiegend bis Ende 2021 werden die Personalkosten um 250 Millionen Euro jährlich verringert. Dies soll so sozialverträglich wie möglich geschehen: Im Rahmen eines Freiwilligenprogramms werden rund 1.600 Beschäftigte das Unternehmen durch Abfindungen, Altersteilzeit und weitere Maßnahmen verlassen. Zusätzlich werden unter anderem durch Eintritte in den Ruhestand und weitere Aufhebungsverträge konzernweit rund 800 Beschäftigte aus dem Unternehmen ausscheiden. Im laufenden Jahr wurden über Fluktuation und auslaufende Zeitverträge bereits rund 1.300 Stellen abgebaut.
Parallel wird die Kurzarbeit weitergeführt. Seit dem zweiten Quartal sind je nach aktuellem Bedarf bis zu 18.000 der rund 22.000 Beschäftigten der Konzern-Gesellschaften am Standort Frankfurt zu im Durchschnitt etwa 50 Prozent in Kurzarbeit. Nach einer leichten Reduzierung der Kurzarbeit Quote während des Sommerreiseverkehrs wird die Kurzarbeit nun aufgrund der geringen Nachfrage wieder erhöht.
Liquiditätsreserven aufgestockt
Fraport hat im laufenden Jahr rund 2,7 Milliarden Euro an zusätzlicher Finanzierung aufgenommen. Unter anderem wurde im Juli eine Anleihe über 800 Millionen Euro ausgegeben sowie im Oktober ein Schuldschein mit einem Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro platziert. Mit liquiden Mitteln sowie zugesicherten Kreditlinien von über drei Milliarden Euro ist das Unternehmen gut aufgestellt, um die aktuelle Krise zu bewältigen und gleichzeitig im notwendigen, reduzierten Umfang in die Zukunft zu investieren.
Ausblick
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand für den Flughafen Frankfurt mit einem deutlichen Passagierrückgang um über 70 Prozent auf rund 18 bis 19 Millionen Passagiere. Für den um IFRIC 12 bereinigten Konzern-Umsatz wird ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um bis zu 60 Prozent erwartet. Aufgrund der bereits umgesetzten sowie geplanten Sparmaßnahmen erwartet der Vorstand ein zwar stark rückläufiges, aber leicht positives Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen. Nach Berücksichtigung der Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen wird das Konzern-EBITDA im Gesamtjahr 2020 deutlich negativ sein. Ebenso rechnet der Vorstand mit einem stark negativen Konzern-EBIT und einem stark negativen Konzern-Ergebnis.
Schulte: „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir im kommenden Jahr in Frankfurt nur etwa 35 bis 45 Prozent des Passagieraufkommens von 2019 erreichen werden, dies nicht zuletzt vor der Erwartung eines sehr schwachen ersten Quartals 2021. Selbst in den Jahren 2023/24 werden wir wohl nur 80 bis 90 Prozent erreichen. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns. Aber wir sind uns sicher, dass wir mit den jetzt angestoßenen Maßnahmen unser Unternehmen erfolgreich neu ausrichten können und langfristig dann auch wieder nachhaltiges Wachstum sehen werden.“
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