Fraport arbeitet mit Hochdruck an Abtransport von PFC-belastetem Erdaushub

PFC-belasteter Terminal 3-Aushub soll direkt auf Deponien / Ausschreibungsphase beendet / Erste Vergaben erfolgt / Ziel: Abtransport des gesamten überschüssigen Materials in 2020

Die Fraport AG arbeitet mit Hochdruck an einer dauerhaften Lösung für den teilweise mit poly- und perfluorierten Chemikalien (PFC) belasteten Bodenaushub, der beim Bau von Terminal 3 anfiel. Für die fachgerechte Einlagerung auf geeigneten Deponien laufen die Ausschreibungen bereits seit Ende vergangenen Jahres. Die Ausschreibungen für den Abtransport des belasteten Aushubs sind bereits beendet, genügend Angebote liegen vor, erste Verträge wurden unterzeichnet. Ziel ist es, in den kommenden Monaten die Gesamtmenge auf passenden Deponien zu entsorgen.

PFC sind in der Altlastenbearbeitung relativ neu, weshalb es insbesondere in Hessen kaum geeignete Deponien gibt. Da eine schwierige Marktsituation zu befürchten war, hat Fraport bereits Anfang 2019 beim Regierungspräsidium Darmstadt den Antrag für ein Bodenlager auf Basis des Bundesimmissionsschutzgesetzes eingereicht. Stehen keine ausreichenden Deponiekapazitäten zur Verfügung, soll das Lager zur Zwischenlagerung bedarfsgerecht errichtet werden.

„Als Flughafenbetreiber haben wir kein Interesse daran, verunreinigten Boden langfristig auf unserem Gelände zu lagern. Wir suchen mit Hochdruck nach geeigneten Deponien, die uns das Material abnehmen. Erste Erfolge stimmen uns positiv, dass wir noch in diesem Jahr den überschüssigen Boden abtransportieren können. Bestenfalls muss das beantragte Bodenlager nicht gebaut werden. Sobald wir darüber Klarheit haben und der letzte Vertrag unterzeichnet ist, informieren wir darüber“, sagt Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.

Das neue Terminal 3 wird im Süden des Frankfurter Flughafens auf dem ehemaligen Gelände der Rhein-Main Air Base gebaut. Die Vornutzung unter anderem durch Löschübungen der U.S. Air Force hat Spuren hinterlassen. Entsprechend sorgfältig und systematisch haben Experten den Aushub fortlaufend beprobt. Dies erfolgte stets auf Grundlage der neuesten Vorgaben eng abgestimmt mit dem Regierungspräsidium Darmstadt (Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt). Die Ausweitung des Bodenmanagements auf der Terminal 3-Baustelle war notwendig, nachdem Mitte 2018 die Grenzwerte für PFC deutlich erhöht und die Messmethodik neu vorgegeben wurde. In Folge dieser neuen Vorgaben wurden erhöhte PFC-Werte in gut 600.000 Kubikmeter Erde gemessen. Welcher Aufwand beim Bodenmanagement betrieben wird, kann  hier  detailliert nachgelesen werden.

Hintergrund PFC: Die Textilindustrie schätzt die wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften und verwendet PFC in Outdoor- und Arbeitskleidung. Sie kommen darüber hinaus in Pizzakartons, Pappbechern oder teflonbeschichtetem Kochgeschirr und früher bei Feuerlöschschäumen zum Einsatz. Die Stabilität der Moleküle aus Kohlenstoff und Fluor hat jedoch eine entscheidende Kehrseite: PFC sind im Boden nicht abbaubar, gelangen ins Grundwasser und so in den Naturkreislauf. Obwohl die Auswirkungen auf den Menschen noch wenig erforscht sind, gelten die Tenside als gesundheitlich bedenklich. Die EU hat die Verwendung daher seit 2008 stark eingeschränkt.

Pressekontakt

Christian Engel

Themenmanager Wirtschaft und Finanzen

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