Fragen, Lob, Kritik und Anregungen:
*20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, maximal 50 Cent aus dem Mobilfunknetz
Fluglärm und Maßnahmenprogramme:
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Simsalabim – ein Blick in die Linse, und schon bin ich drin. So einfach kann das Durchlaufen von Prozessstellen am Flughafen sein. Unter Prozessstellen versteht man den Check-in, die Gepäckabgabe, die Sicherheitskontrolle, einen Lounge-Zugang oder auch das Boarding. Die biometrische Identifizierung am Flughafen Frankfurt öffnet an diesen Punkten automatisch Tür und Tor. Passagiere brauchen nur noch selten bis gar nicht ihre Ausweisdokumente und Tickets vorzulegen. Im Vorbeigehen werden sie mittels Gesichtsscan automatisch verifiziert, wenn sie das möchten.
Zeit, die Reise (wieder mehr) zu genießen
Wer über die Funktion „Handless Key“ in seinem Autoschlüssel verfügt, wird bestätigen, wie angenehm es ist, nicht ständig nach dem Schlüsselbund suchen zu müssen – schon gar nicht mit vollgepackten Händen. Oder mit Kind auf dem Arm. Das Auto schließt automatisch ab, wenn sich die Fahrerin oder der Fahrer bzw. der Schlüssel mit integriertem Sensor entfernt. Genauso einfach findet am Flughafen Frankfurt künftig auch die automatisierte Pass- und Ticketkontrolle bei Reisen im Raum Schengen statt. Dank „Smart Path“ genügt nur ein kurzer Blick in die Kamera. Kein wiederholtes Suchen nach Unterlagen, keine langen Warteschlangen bei der Überprüfung der Papiere. Dafür mehr Zeit für den Kaffee vor dem Flug, für die Kinder, fürs Stöbern im Shop. Zeit zum Genießen. „Im Jahr 2023 haben wir außerdem neue CT-Scanner für Handgepäck eingeführt, die dem lästigen Auspacken von Flüssigkeiten und Elektrogeräten bei den Sicherheitskontrollen ein Ende bereiten“, erklärt Sascha König, Vice President Resource Management and Infrastructure Terminals bei Fraport. „Seither ersetzen wir Schritt für Schritt immer mehr alte Scanner. In den nächsten Jahren werden wir die Sicherheitskontrollen für Reisende damit weitestgehend ausgestattet haben.“
Wenn es um den Passagierprozess, die so genannte Passenger Journey, am Flughafen geht, fand die letzte große Umstellung in den 70er bzw.80er Jahren statt, als vom manuellen auf den IT-basierten Check-in umgestellt wurde.
„Während die Angebote des Zeitvertreibs in den letzten Jahrzehnten umfassender wurden und die Aufenthaltsqualität am Flughafen insgesamt gestiegen ist, haben gleichzeitig auch Stressfaktoren zugenommen“, erklärt Jens Sanner. „Verstärkte Kontrollen und ein höheres Fluggastaufkommen führten oft zu längeren Wartezeiten. Es gab mehr und mehr zu beachten, zum Beispiel bei den Flüssigkeiten im Handgepäck. Kurz: Die Passenger Journey ist über die Jahre kompliziert geworden.
Gemeinsam mit unseren Partnern wie SITA und NEC geben wir ihr wieder mehr Leichtigkeit – durch neue Technologien, Digitalisierung und Automatisierung. Wer heute über den Flughafen Frankfurt reist, kann die Kontrolle immer öfter selbst in die Hand nehmen und die Reise kontaktlos, entspannt und mit mehr Zeit für die schönen Seiten des Reisens genießen.“
Dauerhafte Registrierung für Vielflieger
Für die automatisierte Verifizierung müssen sich Reisende für den sogenannten „Day of Travel Enrolement“ registrieren – ein Vorgang, so einfach wie der Online-Check-in, und natürlich kostenlos. Dafür stehen im Terminal Automaten bereit.
An Kontrollpunkten wie dem Boarding oder der Kofferabgabe, scannt eine Kamera innerhalb von rund 100 Millisekunden das Gesicht. Dafür muss der Reisende nicht mal direkt in die Linse schauen. Innerhalb von ein bis zwei Sekunden gleicht das System den Scan mit jenem Bild ab, das der Passagier zuvor selbst bei der Registrierung hinterlegt hat.
Und die Daten? Sie werden nur für den Reisetag von SITA lokal gespeichert. Fluggesellschaften nutzen sie etwa beim Boarding zum Abgleich. Drei Stunden nach tatsächlichem Abflug löscht SITA die biometrischen Daten wieder.
Sanner erklärt: „Wir ermöglichen zusammen mit SITA unter Berücksichtigung des europäischen Rechts und des Datenschutzes in Deutschland den Reisenden aller Airlines den sogenanten ‚Smart Path‘. Als Flughafenbetreiber geht es uns darum, die Reise aller Passagiere so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten.“
Mit demselben Gedanken agiert auch die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt: Wer etwa außerhalb des Schengenraums reist, muss zusätzlich zu Ticket- und Ausweiskontrollpunkten die Grenzkontrolle der Bundespolizei in Ein- bzw. Ausreiserichtung passieren.
Möchten sich Passagiere die Konktrolle an konventionellen Grenzkontrollschaltern sparen, können alle EU-Bürger sowie Nicht-EU-Bürger ab 12 Jahren mit einem Deutschen Aufenthaltstitel das automatisierte Grenzkontrollsystem namens EasyPass nutzen, um ihre Daten automatisiert mit den Behörden zu verifizieren. Das System ist registrierungsfrei und funktioniert mit einem gültigen elektronischen Pass (ePass). Sowohl der deutsche Reisepass als auch der deutsche Personalausweis im Kartenformat verfügen über diese Funktion, nicht aber vorläufige Pässe.
Reisende scannen ihren ePass an den EasyPass-Anlagen, die im Bereich für EU-Bürger verortet sind, und werfen auch hier einen kurzen Blick in die Kamera. Damit haben sie bereits die Grenzkontrolle passiert und die Verifizierung ihrer Daten durch die Behörden ist schnell und einfach erledigt. Auch dieser Service ist freiwillig und kostenlos. „Durch die biometrische Verifizierung an der Grenzkontrolle kann ein höherer Durchsatz der Reisenden auf einem hohen Sicherheitsniveau gewährleistet werden. Dies ist für die Bundespolizei wichtig, um den steigenden Fluggastzahlen gerecht zu werden und hierbei für die EU-Bürger die Leichtigkeit des Reiseverkehrs, insbesondere durch die Verkürzung von Wartezeiten in der Grenzkontrolle, zu gewährleisten“,erläutert Björn Bartels, von der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen.
Die Verifizierung mit den Behörden über EasyPass und die Verifizierung mit den Fluglinien über das „Day of Travel Enrolement“ laufen über zwei Systeme, erfordern also auch zwei unterschiedliche Verfahren. „Ist der digitale Reisepass aber künftig etabliert, könnten die Systeme so aufgesetzt werden, dass sich Reisende nur einmalig registrieren müssen, um alle Vorteile der biometrischen Registrierung auf ihrer Reise zu nutzen“, erklärt Sanner. „Noch ist das aber Zukunftsmusik, die von künftiger Gesetzgebung abhängt.“
Die biometrische Identifizierung wird das Reisen über Flughäfen maßgeblich verändern. Neben dem Nachrüsten der Technologien stehen veränderte Prozesse im Mittelpunkt, betont Jens Sanner: „Wer wird gerne kontrolliert? Mit Biometrie ermächtigen wir Reisende, ihre Identität unabhängig von anderen zu verifizieren. Gleichzeitig behalten sie die Hoheit über ihre Daten dank „Self-Sovereign Identity“, kurz SSI. Wir werden so ihre Zufriedenheit steigern und den Durchsatz an Prozessstellen erhöhen – was die Wartezeiten weiter verringern und die Zufriedenheit nochmals erhöhen wird.“
Digitale Reisezertifikate sind der Schlüssel zur Transformation der Reisewelt. Diese Transformation des Reisens hat am Flughafen Frankfurt bereits begonnen. In Europa ist er der erste Flughafen, der den automatisierten Weg für alle Passagiere ermöglicht – weltweit ist er unter den Top 5.
Zwischen den Jahren 2020 und 2023 konnten bereits über 91.000 Star Alliance-Passagiere in einem Pilotprojekt die zukunftsweisende Technologie entlang der Reisekette am Flughafen Frankfurt testen. Seit 2023 steht die Technologie allen Airlines und somit allen Passagieren zur Verfügung, wenn deren Airline das Angebot in Anspruch nimmt. „Viele Fluglinien haben bereits Interesse angemeldet“, erklärt Sanner. „Wir transformieren seither Terminal 1 in die digitale Welt. So schaffen wir neue Kapazitäten ohne Umbauten für einen entspannten Reiseweg.“
Terminal 3 wird komplett digital ausgerüstet in Betrieb gehen. Und wenn Jens Sanner einen Blick in die Zukunft wirft, sieht er in der „Luggage Journey“ ein voll automatisiertes Koffersystem. „Das ist aber noch eine Zukunftsvision, an der wir arbeiten.
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